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Nach der Ermordung des St Galler Lehrers Paul Spirig übernahmen beinahe alle Medien tagelang die Thematik "Schule und Umfeld" mit vertieften Themen wie "Aufgaben der Rolle der Lehrer". Eine geballte Ladung von Fragen wurde angesprochen: |
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Wer Einblick hat in den Schulalltag,
der stellt täglich fest: Der Druck auf
die Lehrkraft hat auf verschiedenen Ebenen
zugenommen; zum Beispiel in den folgenden
Bereichen:
Es klaffen die Unterschiede zwischen Berufsideal und Realität, zwischen Kopflastigkeit und zwischen handwerklichen Fächern immer stärker auseinander. |
Die Problematik zeigt: Die Frage von externen Beratern für
Lehrer muss offen diskutiert werden. Gute Berater sind eigentlich
nur dann gute Berater, wenn sie nicht lange gebraucht werden,
wenn die Berater die betreuten Pensonen befähigen, selbst
ihre Probleme zu meistern. Diese Erkenntnis ist leider noch nicht
überall verbreitet. Konkret:
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Mit unserer Schule kann etwas nicht stimmen wenn Lehrpersonen nur zur Schule gehen können, wenn sie für tägliche Belange oder Probleme fremde Hilfe bekommen. In vielen Belangen nutzt die Schule seit Jahren verchiedenste externe Angebote, die unbestritten sind: Die Polizei erteilt den Verkehrsunterricht. Der Schularzt referiert über Aids. Ein Umweltspezialist demonstriert, wie Abfall richtig entsorgt werden kann, usw. Auch Logopädinnen, Schulpsychologen, Supervisoren und Heilpädagogen können notfalls angefordert werden. All diese Hilfen sind durchaus sinnvoll, wer der Themenbereich das Fachwissen der Lehrkraft übersteigt und wenn es um Notsituationen geht. |
Doch wenn nun das Angebot der externen Helfer bei
alltäglichen Belastungen oder bei allen
persönlichen psychologischen Belangen
beliebig erweitert würde, zum Beispiel durch
da wäre tatsächlich die Frage berechtigt, ob die heutige Schule auf dem richtigen Weg ist. Bei üblichen Alltagsproblemen müssten die Lehrerinnen und Lehrer befähigt werden, Konflikte und Belastungen eigenständig oder im Team zu lösen. |
Wenn heute von Lehrkräften viele neue Aufgaben verlangt werden wie Coachen, Moderieren, Beraten, müssen sie dann nicht in erster Linie für diese alltäglichen Aufgaben in der Grundausbildung ausgerüstet werden? In vielen pädagogischen Hochschulen erfolgte bereits ein Umdenken. Sie werden für diese gegenwärtigen Aufgaben gebildet. Jene Lehrerinnen und Lehren, die Konfliktfähigkeit, Umgang mit Provokationen, mit Stress oder Belastung im Studium noch nicht erlernt haben, könnte mit einer fachgerechten Weiterbildung nachgeholfen werden. Ebenfalls mit dem Ziel, Schwierigkeiten möglichst selbst meistern zu können. Letzlich ist dies gewiss auch oekonomischer als die Lösung mit kostspieligen externen Helfern. |
Ein Kursteilnehmer meinte jüngst an einem
Weiterbildungssminar recht provokativ:
So gesehen, müsste die Antwort auf die Frage "Mehr externe Hilfe für Lehrpersonen?" so lauten: In Notsituationen braucht es sicherlich externe kompetente Hilfen. Generell müsste aber den Lehrkräften so geholfen werden, dass sie eigenständige starke Persönlichkeiten werden. |
Dieser Artikel ist in den Schaffhauser Nachrichten am 6. Februar 1999 erschienen. |
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