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Allerlei über den Rheinfall
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Daten
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Breite des Falles |
150 m |
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Höhe des Falles |
23 m |
Tiefe des Beckens |
13 m |
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Alter des Falles |
14'000 - 17'000 Jahre |
Mittlere Abflussmenge Sommer |
600 m 3 /sec |
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Mittlere Abflussmenge Winter |
250 m 3 /sec |
Minimalste Abflussmenge (1921) |
95 m 3 /sec |
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Maximalste Abflussmenge (1965) |
1250 m 3 /sec |
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Daten von der Orientierungstafel im
Schloss Laufen. Die Tafel (siehe Foto) stammt
vom Neuhauser Verkehrsverein.
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Goldsuche
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Der Hochrhein der Region Schaffhausen hat sich als
goldführend erwiesen. Gold tritt in Form kleiner Plättchen
oder Flitter auf, die nur selten grösser als 1mm sind. Gold ist
zwischen Untersee und Schaffhausen selten. Unterhalb der
Lächen wurden bis zu 40 Milligramm Gold im Kubikmeter
Schotter gefunden. Man müsste also 25 Kubikmeter Schotter verarbeiten,
um ein Gramm Gold zu kriegen - viel zu wenig für eine lukrative
Gewinnung. Im Winter, bei niedrigem Wasserstand,
soll man jedoch in Strudellöchern im Rheinfall Goldflitter
finden können.
Information aus dem Büchlein "der Rheinfall",
Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen,
Nr. 39, 1987
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Abenteuer
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Einer Sage nach, soll vor langer Zeit einmal ein Fischer oberhalb
des Rheinfall in seinem Boot eingeschlafen sein. Wieder
aufgewacht, fand er sich unterhalb des Rheinfalls. Sich der
wunderbaren Bewahrung vor dem Tod bewusst, habe er seinen Weidling an
Land gezogen und das Kloster Rheinau gegründet.
(Eine andere Version der Geschichte kann
hier nachgelesen werden.)
Der Rheinfall wurde mit einem Kajak tatsächlich befahren.
Der Stuntman hatte seine Fahrt minuziös vorbereitet und tagelang
die Strömung des Wassers studiert um den optimalen Weg zu finden.
Ein Kenntern des Bootes im Fall wäre wahrscheinlich tödlich
gewesen. Der Stunt ist geglückt. Um 1997 haben zwei deutsche
Kanufahrer die Rheinfall-Höllenfahrt mit Kanu gemacht.
Ebenfalls erfolgreich.
1999 wurde die Bootsfahrt zwischen Flurlinger Brücke und Rheinfall
offiziell verboten.
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Lachs
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Lachsfischerei war früher ein wichtiger Erwerbszweck der Neuhauser.
Im 16. Jahrhundert zierte der Lachs das Gemeindewappen.
Schon vor dem Bau des Kraftwerks im
Jahre 1914, die den Lachswanderungen ein Ende bereiteten, haben
rücksichslose Fischerei und Gewässerverschmutzung
die Bestände dezimiert. Um die
Jahrhundertwende 1900 zum Beispiel wurden pro Jahr nur noch etwa 200
Lachse zu 6 kg gefangen. Da sich in den letzten 20 Jahren die
Wasserqualität wieder verbessert hat, und ein Fangverbot gilt,
gäbe es heute für den Lachs wahrscheinlich kein Hindernis mehr,
seine angestammten Laichgründe am Hochrhein bis zum Rheinfall
zurückzuerobern, wenn nicht die Wehre als Hindernisse blieben
(etwa ein Dutzend zwischen dem Meer und Basel und ein weiteres Dutzend
zwischen Basel und dem Rheinfall).
Der Lachs gilt in der Schweiz offiziell als ausgestorben.
(Mehr
über Lachs am Rhein).
Quelle: Jakob Walter, "Vom Lachs" in der Rheinfallwoche vom 13. Januar
2001
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Schiffahrt
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Schon 1839 wollte man den Rheinfall mit Hilfe von 10 Schleusenbecken auf
der Zürcher Seite überwinden. In den 60'er Jahren wollte man den
Fall mit Kanälen und Tunnels südlich vom Schloss Laufen
umschiffen. Das 'Projekt Eggenschwyler' sah vor, einen fast 10km langen Kanal
(mit 5 km langen Tunnel unter dem Kohlfirst) von Langwiesen nach Ellikon zu
bauen (siehe Bild). Ein grösseres Bild.
Ideen zum Ausbau der Güterschiffahrt auf dem Hochrhein und Bodensee
sind heute glücklicherweise nicht aktuell.
Information aus dem Büchlein "der Rheinfall",
Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen,
Nr. 39, 1987
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Wasserkraft
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Seit dem 11. Jahrhundert wurde die Wasserkraft des Rheinfalls genutzt.
Um 1704 hatte sich das Eisenwerk Laufen angesiedelt. Zur Errinnerung
daran ist 1876 ein unterschlächtiges Wasserrad installiert worden.
Um 1888 gingen Werkstätten und Schmieden des Eisenwerks Laufen in das
Eigentum der Alusuisse über, die hier als erste in Europa begann
auf elektro-chemischem Weg Rohaluminium zu erzeugen. 1945 wurde das
Werk am Rheinfall stillgelegt.
Information aus dem Buch: "Der Rhein" von Horst Johannes Tümmers,
Verlag C.H. Beck, München, 1994
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Rheinfall- schaum
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Vor allem im Sommer und nach längeren Wärmeperioden sind
unterhalb des Rheinfalls hässliche Schaumteppiche zu sehen.
Nachdem lange vermutet wurde, dass die Wasserverschmutzung der Grund
sei, wird heute der "flutende Hahnenfuss" als Ursache vermutet.
Eine Doktorarbeit an der Universität Jena vom Jahre 2002
hatte diesen Befund des Kantonschemikers von 2000 bestätigt.
Die Ursache für die Vermehrung dieser Wasserpflanze sei der
verstärkte Phosphateintrag durch Landwirtschaft und Industrie,
sowie das Ausfilterrn von Schwebestoffen durch die Kläranlagen,
was zur Folge habe, dass mehr Sonnenlicht das Flusswasser durchdringen
könne. Die seifenartigen Stoffe, die der Flutende Hahnenfuss
ausscheidet, werden "Saponine" genannt. Der Schaum ist harmlos: Selbst
eine 50 Mal höhere Dosierung des Wassers durch Saponine sei ungiftig.
Information aus AZ Artikel vom 16. August, 2002.
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Goethes Abstiege
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Im renomierten Gasthaus "zur Linde" in Uhweisen stiegen oft prominente Persönlichkeiten
ab, unter anderem Wolfgang von Goethe. Im 1438 erbauten Gesellen und Gemeindehaus spielte
sich zu Goethes Zeit das gesellige Leben ab. Weil Goethe den Weingenuss nicht gewohnt war,
verdünnte er den Wein mit Wasser und dichtete in Uhwiesen die Verse:
Wasser allein macht stumm,
das zeigt im Teiche die Fische
Wein allein macht dumm, das beweisen die Herren am Tische.
Und weil ich keines von beiden will sein,
trinke ich Wasser gemischt mit Wein.
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Information aus NZZ Artikel vom 4. November, 2002, Photo: Karin Hofer.
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Ebbe
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Bei lang anhaltender Trockenheit wie im Frühjahr 2003 präsentiert
sich der Rheinfall in einem ungewöhnlichen Bild. Wo sich üblicherweise
die Wasser über die Felsen stürzen, promenieren dann Ausflügler.
Paare halten Picknicks, Kinder baden in den Pfützen vom Fluss und Hunde tollen
über die Felsen. Die Neuhauser Polizei
hat dann einiges zu tun, um besonders sportliche Abenteurer zurückzuhalten.
Das fehlende Wasser hat auch zur Folge, dass auf dem Laufener Känzeli die
Touristen nicht mehr vom Wasser eingenebelt werden und von Neuhausen aus der
Wasserfall mit deutlich kleinerer Wasserfahne anders aussieht.
Information aus SN Artikel vom 25. April, 2003, Photo: hh.
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Kanufahrt
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Am 24. August, 2003 am Mittag bestiegen die zwei Deutschen
Kanufahrer Schorschi Schnauf und Frank Preuss oberhalb des
Rheinfalls auf der Neuhauser Seite ihre Kanus und fuhren
auf einer Route zwischen Neuhauserfelsen und Ufer
in drei Minuten den Rheinfall herunter. Das Niedrigwasser
hatte die Kajakfahrer zu diesem Stunt gereizt.
Schorschi Schnauf hatte die Fahrt schon 1997 gemacht.
Information aus SN Artikel vom 26. August, 2003, Photo: Stephan Holenstein
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